Graureiher, Ardea cinerea, Grey Heron, Héron cendré
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An Teichen, Seen, Bächen, Flüssen und anderen Gewässern kann zur Nahrungssuche der Graureiher erscheinen, ein Vogel, der fast so groß wird wie ein Storch. Seine Brut zieht er meistens in Baumwipfeln auf, oft mehr als 20 Meter über dem Boden. Die ersten Männchen beginnen bereits im Februar mit dem Besetzen der alten Horste. Unermüdlich rufend, versuchen sie ein Weibchen herbeizulocken, das sich am Ausbessern des Nestes beteiligt. In manchen Fällen wird auch ein vollständig neuer Horst angelegt. Als gesellige Tiere brüten Graureiher für gewöhnlich in Kolonien. Graureiher nisten Jahr für Jahr an denselben Plätzen. Aus Süddeutschland wissen wir von einer Kolonie – bei Schloss Morstein an der Jagst –, die schon 1586 „viele Hundert Jahre alt war“, wie zeitgenössische Quellen berichten. Vor langer Zeit hatte ein Morsteiner Burgfräulein einem Ritter den Laufpass gegeben. Der gekränkte Freier schlich sich eines Nachts zur Burg und setzte sie in Brand. Als die Flammen die Mauern emporzüngelten, stießen die Reiher der nahen Brutkolonie kreischende Rufe aus – die Burgbewohner erwachten und konnten das Feuer rechtzeitig löschen. Der Burgherr schwor daraufhin, den Vögeln dürfe nichts geschehen, solange er oder seine Nachkommen auf der Burg lebten. Jahrhunderte wurde dieses Versprechen eingehalten.
Weitere Informationen zum Graureiher:
- Größe: 91 cm
- ruft „kräiik“, „gooo“, „kok“ und „räää“
- Teilzieher; manche Tiere wandern bis Afrika südlich der Sahara
- frisst Mäuse, Maulwürfe, Schlangen, Frösche, Fische, Insekten und andere Tiere