Sumpfrohrsänger, Acrocephalus palustris, Marsh Warbler, Rousserolle verderolle
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Etwas kleiner als ein Sperling ist der unscheinbar gefärbte Sumpfrohrsänger, ein Vogel, den man besonders dort antrifft, wo im offenen Gelände Brennnesseln wachsen: an Wegrändern beispielsweise, an Dämmen, Gräben und Bachufern, aber auch im trockenen Randbereich von Teichen, Seen, Flussarmen und anderen Gewässern. Im Schutz der Vegetation führt er ein recht heimliches Leben; Blattläuse, Fliegen, Schmetterlingsraupen, Schnecken und ähnliche Kleintiere sind seine Nahrung. Das Männchen des Sumpfrohrsängers ist ein über alle Maßen begabter Spötter, sein hastiger Gesang enthält Nachahmungen zahlloser Vogelstimmen. Untersuchungen zeigten, dass jedes Männchen ungefähr 80 verschiedene Arten imitiert. Bisher sind über 200 Vögel bekannt, die von den Sumpfrohrsängern nachgeahmt werden; besonders beliebt scheinen Feldsperling, Dorngrasmücke, Rauchschwalbe, Blaumeise, Buchfink, Feldlerche, Star und Amsel zu sein. Mehr als die Hälfte aller imitierten Vögel sind übrigens afrikanische Arten, die der Sumpfrohrsänger in seinem Winterquartier gehört hat.
Weitere Informationen zum Sumpfrohrsänger:
- Größe: 13 cm
- ruft "tak", "tschak" und "wäd"
- Langstreckenzieher, der in Afrika südlich der Sahara überwintert
- hält sich nur etwa 8 Wochen am Brutplatz auf: von Mitte Mai bis Mitte Juli
- singt auch nachts
- befestigt sein Nest an mehreren Pflanzenstängeln, meist 0,2 bis 0,8 Meter über dem Boden