Karl-Heinz Dingler
Die faszinierende Welt der Saatkrähen
Familie der Rabenvögel (Corvidae): Saatkrähe, Corvus frugilegus, Rook, Corbeau freux.
Download von 16 Titeln mit MP3-Dateien, Foto und Inhaltsverzeichnis.
Gesamtspieldauer über 100:06 Minuten.
Tonaufnahmen: Karl-Heinz Dingler (2-15), Alfred Werle (1), Archiv Edition AMPLE (16). Foto: Dr. Andreas Schulze.
Impressionen aus einer Saatkrähenkolonie westlich von München im Erikapark von Germering mit Aufnahmen aus den Jahren von 2015 bis 2019. Faszinierend war die Vielfalt von Lautäußerungen der Saatkrähen und die „Besuche“ von anderen Vogelarten, die sich mitten in der Kolonie aufgehalten und anscheinend durchaus wohl gefühlt haben. Sich für so eine Saatkrähenkolonie zu interessieren ist wohl nicht alltäglich, aber mit zunehmender Beobachtung zieht die Vielfalt in einer Saatkrähenkolonie durchaus in seinen Bann und entwickelt völlig neue und faszinierende Eindrücke.
Natürlich kann sich eine Saatkrähenkolonie für umliegende Anwohner zu einem echten Störfaktor entwickeln. Es ist nicht einfach, für alle Beteiligten und Betroffenen eine Ideallösung zu finden. Aber es sind bereits gute Ansätze und Lösungen im Gange.
INHALT dieses MP3-Downloads:
1. Prolog über die Saatkrähe mit gesprochenen Erläuterungen von Dr. Andreas Schulze und einer Tonaufnahme von Alfred Werle * 1:51 Minuten
2. Einflug von Saatkrähen in den Brutplatz. * Aufnahme 28. Dezember um 12 Uhr * 1:33 Minuten
3. Rufe eines Kleibers mitten in der Saatkrähenkolonie. * Aufnahme 29. Dezember um 11 Uhr * 2:26 Minuten
4. Einzelne Rufe von Saatkrähen in der Kolonie. * Aufnahme 18. März um 10 Uhr * 1:26 Minuten
5. In der Saatkrähenkolonie mit diversen Vogelarten, wie z. B. Ringeltaube (1:19), Mönchsgrasmücke und Amsel. * Aufnahme 21. April um
10 Uhr * 5:23 Minuten
6. Saatkrähenkolonie mit lauten, leisen und individuellen Lautäußerungen und diversen Vogelarten, wie z. B. Blaumeise (0:02), Star (2:29) sowie Kirchenglocken (3:11). * Aufnahme 28. April um 11 Uhr * 3:58 Minuten
7. In der Saatkrähenkolonie mit diversen und ganz besonderen Lauten (ab 7:00). Dazu viele andere Vogelarten, wie z. B. Amsel, Mönchsgrasmücke, Buchfink, Ringeltaube und Buntspecht (kicks). Ab 5:00 ein Flugzeug und ab 9:10 Kirchenglocke. * Aufnahme 5. Mai um 7 Uhr * 10:35 Minuten
8. Saatkrähenkolonie mit vielen anderen Vogelarten, wie z. B. Amsel, Buchfink, Mönchsgrasmücke und Kohlmeise (0:12 und 2:55). * Aufnahme 6. Mai um 11 Uhr * 7:13 Minuten
9. Eine Türkentaube zu Besuch in der Saatkrähenkolonie (0:16 und 2:41). Dazu weitere Vogelarten, wie z. B. Kohlmeise (1:32), Buchfink, Amsel und Mönchsgrasmücke. * Aufnahme 6. Mai um 14 Uhr * 5:58 Minuten
10. An der Höhle eines Buntspechts in der Saatkrähenkolonie (0:15 und 2:54) und andere Vogelarten, wie z. B. Buchfink. * Aufnahme 7. Mai um 7 Uhr * 3:45 Minuten
11. Ein Rotkehlchen singt als „Stargast“ in der Saatkrähenkolonie. Außerdem sind Amsel, Mönchsgrasmücke, Ringeltaube, Zilpzalp und weitere Vogelarten vertreten. * Aufnahme 19. Mai um 11 Uhr * 19:51 Minuten
12. Die Saatkrähenkolonie lässt sich von Amsel (z. B. 1:29 und 7:58), Mönchsgrasmücke (z. B. 0:00, 0:20 und 5:07), Zilpzalp (z. B. 3:21 und 8:48) und diversen anderen Vogelarten „unterhalten“. * Aufnahme 19. Mai um 13 Uhr * 11:03 Minuten
13. Die Saatkrähenkolonie wird von Grünfink (1:41 und 7:15), Rabenkrähe (3:37) und Eichelhäher (9:49) besucht. Mit dabei sind auch Mönchsgrasmücke und Ringeltaube. * Aufnahme 25. Mai um 8 Uhr * 10:39 Minuten
14. In der Saatkrähenkolonie fühlen sich 2 Ringeltauben „pudelwohl“ (ab 1:48). Neben diversen anderen Vogelstimmen hört man auch einen Buchfink. * Aufnahme 4. Juni um 7 Uhr * 8:34 Minuten
15. Der Buchfink und die Mönchsgrasmücke streifen durch die Saatkrähenkolonie, begleitet von einigen anderen Vogelarten. * Aufnahme 6. Juni um 9 Uhr * 4:13 Minuten
16. Ausklang mit 7 verschiedenen Rufvarianten im Bereich von Kolonien.
Startzeiten: 0:00 – 0:27 – 0:43 – 1:05 – 1:16 – 1:23 – 1:32 – 1:36 Minuten
Steckbrief der Saatkrähe, Corvus frugilegus:
Größe 46 cm. Schnabelwurzel beim Altvogel weißlich, beim Jungvogel schwarz. Teilzieher. Zahlreicher Wintergast: im Herbst Zuzug gewaltiger Schwärme aus Nord- und Osteuropa. Frisst hauptsächlich Kleintiere, Sämereien, Abfälle, Getreidekörner und -keimlinge; Nahrungssuche in der Feldflur und in menschlichen Siedlungen. Nistet in Feldgehölzen, Wäldchen, Alleen: Koloniebrüter. Übernachtet im Winter oft zu tausenden in bestimmten Baumgruppen. Ruft rau „krah“, hoch „kirr“ und hart „krrr“.
Weitere Informationen
(in Titel 1 zusätzlich gesprochen von Dr. Andreas Schulze):
Die Saatkrähe bewohnt Ackerbaugebiete mit eingestreuten Gehölzen, Wiesen und Weiden, aber auch Parks in menschlichen Siedlungen. Ihren Horst errichtet sie in den Kronen mächtiger Bäume. Saatkrähen sind gesellig und nisten stets in Kolonien, die manchmal hunderte von Paaren umfassen. In den Brutgemeinschaften der Saatkrähe herrscht reges Leben. Wenn es darum geht, den unmittelbaren Nestbereich gegen Artgenossen zu verteidigen, geraten die Vögel in höchste Erregung und stoßen die verschiedenartigsten Laute aus.
An ihrer kahlen, weißlichen Schnabelwurzel kann man die Saatkrähe schon von weitem erkennen. Im ersten Lebensjahr allerdings besitzt sie ein befiedertes und schwarzes Gesicht. Von der ähnlichen Rabenkrähe unterscheidet man sie dann am schlankeren und spitzeren Schnabel. Von Oktober bis März halten sich riesige Schwärme osteuropäischer Saatkrähen bei uns auf. So häufig die Art in diesen Monaten auch sein mag – als Brutvogel ist sie in Mitteleuropa bedroht, weil sie nicht mehr genügend Engerlinge, Drahtwürmer, Feldmäuse und ähnliche Bodentiere findet.